Taunus Zeitung | ||||
06.04.2004 | ||||
Naturerlebnis „Auch wenn man nicht ständig in und mit der Natur lebt, so ist es doch schön, wenigstens einen Hauch davon zu spüren.“ Getreu diesem Motto führte ,Kräuterfee’ Ursula Buddeus die erste Kräuterwanderung in diesem Jahr im Hessenpark. | ||||
HOCHTAUNUSKREIS 5. APRIL Das Wetter war den 20 Naturfreunden gnädig,
die sich zur Kräuter-Exkursion, trafen. Und auch das Gänseblümchen,
das im Mittelpunkt der Kräuterkunde stand, öffnete nach einem
heftigen Regenguss wieder den Blütenkelch. Ihm galt die Aufmerksamkeit
der Pharmazeutisch-Technischen Assistentin Ursula Buddeus, die über
ihren Beruf zu diesem Hobby kam: „Viele Krankheiten lassen sich
mit Kräutern heilen oder lindern.“ So wird das Gänseblümchen
– auch Marienröschen oder Maßliebchen genannt –
zur Linderung von Hauterkrankungen wie Akne und Neurodermitis oder bei
Entzündungen der Mund- und Magenschleimhaut eingesetzt. „Dazu
kochen Sie zu Hause einen Tee aus frischen oder getrockneten Gänseblümchenblüten,
trinken den Tee oder waschen die befallenen Hautpartien damit“,
erklärt Ursula Buddeus. Auf den Wiesen und in den Kräutergärten
des Hessenparks sprießen überall die Heilpflanzen, die man
ohne die sachkundige Führung vielleicht gar nicht wahrnehmen würde:
Spitzwegerich gegen Husten, Löwenzahn liefert ein wirkungsvolles
Frühjahrstonikum zum Entschlacken, Scharbockskraut ist ein guter
Vitamin-C-Spender, Dost – auch wilder Majoran genannt – wird
als Tee bei Bronchialerkrankungen eingesetzt. Martina Meier, Mutter zweier
Kinder aus Neu-Anspach, schreibt eifrig mit: „Es fasziniert mich,
wie viele Pflanzen aus unserer Natur für die Gesundheit eingesetzt
werden können. Ich möchte das Wissen, das ich heute mitbekomme,
bei meinen Kindern anwenden.“ Weiter geht’s in ein kleines
Wäldchen, wo der Knoblauchshederich wächst. Ursula Buddeus reicht
ihren Zuhörern Blättchen zum Probieren. „Die schmecken
ja richtig intensiv nach Knoblauch“, stellt Birgit Fiala fest, die
mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter gekommen ist, um sich Anregungen
zu holen. Noch intensiver im Geschmack ist der Bärlauch. „Der
ist im Moment absolut in und wird zu Pesto verarbeitet. Dabei gehen die
Sammler leider häufig unsachgemäß mit der Sichel an das
Gewächs. Es ist wichtig, dass man immer – egal von welchen
Kräutern – einige äußere Blätter stehen lässt,
damit sich die Pflanzen regenerieren können“, bittet Ursula
Buddeus ihre Zuhörer um den richtigen Umgang, wenn sie selber sammeln
möchten. Am Ende der Wanderung führt Ursula Buddeus ihre Gäste
in die Scheune am Eingang zum Hessenpark, wo sie ein „Gänseblümchenbüfett“
aufgebaut hat. Hier dürfen die Teilnehmer Gänseblümchensalat
probieren, der nicht nur wie Feldsalat zubereitet wird, sondern mit den
kleinen dunkelgrünen Gänseblümchenblättchen auch so
aussieht. Auch Kartoffelsalat mit Gänseblümchenblättern
schmeckt köstlich. Wer lieber etwas Süßes mag, greift
zum Gänseblümchengelee. Dazu gibt’s Gänseblümchentee.
Treffpunkt zur nächsten Kräuterwanderung ist am Sonntag, 9.
Mai, um 14 Uhr am Eingang des Hessenparks bei Neu-Anspach |
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