Hattersheimer
informierten sich über positive Wirkungen der Pflanzen im Garten
des Nassauer Hofes. Die gelernte pharmazeutische Assistentin Ursula
Buddeus referierte bei einer städtischen Veranstaltung über
das Thema Heilkräuter.
Hattersheim.
Salbei kauen stärkt die Abwehrkräfte. „In Sachen Schweinegrippe
ist das besser als jede Impfung“, sagte „Kräuterfee“
Ursula Buddeus aus Usingen-Wernborn. Sie empfahl den rund 20 Zuhören,
täglich drei Blätter der Pflanze in den Mund zu nehmen. Während
die Besucher die Blätter neugierig unter die Nase hielten, beschrieb
die Expertin weitere Anwendungsmöglichkeiten. Bei Halsentzündung
helfe das Gurgeln mit Salbeitee. „Durch kurzes Unterbrühen
bleiben die ätherischen Öle erhalten.“
Brennessel
gegen Rheuma?
Im Umgang mit der Natur sei es „gut, wenn man ein bisschen Gift
zu sich nimmt“, sagte Ursula Buddeus. Wichtig sei das gesunde
Mittelmaß. Bei der Arbeit mit Wildkräutern befürworte
sie eine ähnliche Herangehensweise. Jeder Mensch müsse selbst
herausfinden, welche Menge für ihn persönlich die richtige
sei. „Die Pharmaindustrie hat für alle die gleiche Dosierung“,
kritisierte die Verfechterin alternativer Heilmethoden. Statt Aspirin
könne Weidenrindentee zur Behandlung von Schmerzen genutzt werden.
Der natürliche Wirkstoff erziele ähnliche Resultate, jedoch
ohne lästige Nebenwirkungen. Einer Teilnehmerin, die über
Rheuma klagte, empfahl Ursula Buddeus Brennesseltee. Trotzdem ist bei
Experimenten mit Pflanzen Vorsicht geboten: „Man ist sein eigenes
Versuchskaninchen, wenn man mit Kräutern hantiert.“
Bis ins Mittelalter
Im Mittelalter glaubten die Menschen, dass gewisse Kräuter böse
Geister fern halten. Ursula Buddeus stellte den Zuhörern Lavendel
vor, der früher als „Anti-Dämonenpflanze“ galt.
„Als Dämonen wurden auch Bakterien und Viren bezeichnet“,
erklärte die Referentin den Ruf der Blätter, die desinfizierend
wirken. Sie empfahl, Lavendel bei der nächsten Kühlschrankreinigung
ins Putzwasser zu geben. Ein weiteres nützliches Einsatzgebiet
ist der Kleiderschrank. Dort habe man früher Lavendel aufbewahrt,
um Motten zu vertreiben. Ungewöhnlich wirkte der Ratschlag der
„Kräuterfee“, Efeu mit in die Badewanne zu nehmen.
Buddeus hat aus eigenen Erfahrungen gelernt und riet vom reiben der
Blätter im Wasser ab. „Dann ist im Anschluss die ganze Wanne
versaut.“ Stattdessen empfehle es sich, einen Tee aufzubrühen
und ins Wasser zu gießen. Die Expertin versprach eine doppelte
Wirkung: Zum einen werde Efeu in der Pharmaindustrie gegen Bronchitis
eingesetzt. Außerdem helfe der Badezusatz gegen Orangenhaut. „So
hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“, betonte sie.
„Ganz schön vielseitig das Kraut.“ sas