Höchster Kreisblatt  
       
    10.09.2009 (sas)  
       
    Salbei gegen Schweinegrippe?  
       
    Über Efeu im Badewasser und Lavendel im Kleiderschrank  
       
   

Hattersheimer informierten sich über positive Wirkungen der Pflanzen im Garten des Nassauer Hofes. Die gelernte pharmazeutische Assistentin Ursula Buddeus referierte bei einer städtischen Veranstaltung über das Thema Heilkräuter.

Hattersheim. Salbei kauen stärkt die Abwehrkräfte. „In Sachen Schweinegrippe ist das besser als jede Impfung“, sagte „Kräuterfee“ Ursula Buddeus aus Usingen-Wernborn. Sie empfahl den rund 20 Zuhören, täglich drei Blätter der Pflanze in den Mund zu nehmen. Während die Besucher die Blätter neugierig unter die Nase hielten, beschrieb die Expertin weitere Anwendungsmöglichkeiten. Bei Halsentzündung helfe das Gurgeln mit Salbeitee. „Durch kurzes Unterbrühen bleiben die ätherischen Öle erhalten.“

Brennessel gegen Rheuma?
Im Umgang mit der Natur sei es „gut, wenn man ein bisschen Gift zu sich nimmt“, sagte Ursula Buddeus. Wichtig sei das gesunde Mittelmaß. Bei der Arbeit mit Wildkräutern befürworte sie eine ähnliche Herangehensweise. Jeder Mensch müsse selbst herausfinden, welche Menge für ihn persönlich die richtige sei. „Die Pharmaindustrie hat für alle die gleiche Dosierung“, kritisierte die Verfechterin alternativer Heilmethoden. Statt Aspirin könne Weidenrindentee zur Behandlung von Schmerzen genutzt werden. Der natürliche Wirkstoff erziele ähnliche Resultate, jedoch ohne lästige Nebenwirkungen. Einer Teilnehmerin, die über Rheuma klagte, empfahl Ursula Buddeus Brennesseltee. Trotzdem ist bei Experimenten mit Pflanzen Vorsicht geboten: „Man ist sein eigenes Versuchskaninchen, wenn man mit Kräutern hantiert.“

Bis ins Mittelalter
Im Mittelalter glaubten die Menschen, dass gewisse Kräuter böse Geister fern halten. Ursula Buddeus stellte den Zuhörern Lavendel vor, der früher als „Anti-Dämonenpflanze“ galt. „Als Dämonen wurden auch Bakterien und Viren bezeichnet“, erklärte die Referentin den Ruf der Blätter, die desinfizierend wirken. Sie empfahl, Lavendel bei der nächsten Kühlschrankreinigung ins Putzwasser zu geben. Ein weiteres nützliches Einsatzgebiet ist der Kleiderschrank. Dort habe man früher Lavendel aufbewahrt, um Motten zu vertreiben. Ungewöhnlich wirkte der Ratschlag der „Kräuterfee“, Efeu mit in die Badewanne zu nehmen. Buddeus hat aus eigenen Erfahrungen gelernt und riet vom reiben der Blätter im Wasser ab. „Dann ist im Anschluss die ganze Wanne versaut.“ Stattdessen empfehle es sich, einen Tee aufzubrühen und ins Wasser zu gießen. Die Expertin versprach eine doppelte Wirkung: Zum einen werde Efeu in der Pharmaindustrie gegen Bronchitis eingesetzt. Außerdem helfe der Badezusatz gegen Orangenhaut. „So hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“, betonte sie. „Ganz schön vielseitig das Kraut.“ sas

 
       
   
 
       
 

Ursula Maria Buddeus

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