HATTERSHEIM
(idl). Der 'Bürgergarten’ des Nassauer
Hofs entwickelt sich langsam aber sicher zu einem ebenso idyllischen
wie romantischen Fleckchen.
Unter Berücksichtigung
der Auflagen des Denkmalamtes wurde er in den Jahren 2005-2006 nach
alten Befunden wieder hergestellt und im September 2006 offiziell eingeweiht.
Inzwischen ist der Bürgergarten Schauplatz zahlreicher Kulturveranstaltungen.
Am Wochenende hatten Gartenfreunde Gelegenheit, das schmucke Fleckchen
Erde bei einer Führung mit der Garten- und Botanikexpertin Ursula
Buddeus genauer in Augenschein zu nehmen. Obschon sich das Wetter nicht
gerade von seiner angenehmen Sommerseite zeigte, hatten sich über
20 Bürgerinnen und Bürger zur 'Kräuterdämmerung’
im alten Bürgergarten eingefunden. Und lernten kennen, was denn
da so alles grünt, und blüht. Vom Rittersporn bis hin zum
Salbei, der vielblütigen Weißwurz bis hin zum Purpursonnenhut.
Pflanzen, die nicht nur hübsch anzusehen sind, sondern obendrein
– auf Grund ihrer enthaltenen Wirkstoffe – als Heilpflanzen
Verwendung finden.
Hätten Sie gewusst, dass die ursprünglich aus Nordamerika
stammende Indianernessel von den Oswego-Indianern als Heilmittel gegen
Erkältungen und Erkrankungen der Bronchien verwendet wurde? Und
der Oswego-Tee noch heute in den USA ein beliebtes Erfrischungsgetränk
ist?
Während der Streitigkeiten zwischen England und den USA (1773)
war die Indianernessel bei den nordamerikanischen Siedlern sogar ein
beliebter Ersatz für den Tee aus Indien. Die Blätter des Lippenblütlers
verströmen nämlich einen ähnlichen Duft wie die Bergamotte,
die dem Earl-Grey-Tee sein typisches Aroma verleiht. Toll, was es alles
so in einem 'ganz normalen’ Garten zu entdecken gibt. Botanik-Expertin
Ursula Buddeus beantworte geduldig und fundiert die vielen Fragen rund
um die verschiedensten Pflanzen, die im historischen Bürgergarten
wachsen und gedeihen.
Wer mehr über den Garten des Nassauer Hofs erfahren möchte:
Der Bürgergarten ist im Gartenführer 'Garten RheinMain’
recht ausführlich beschrieben.